Forst- und Landwirtschaft bei Mayr-Melnhof
Die Forstwirtschaft im Detail
- 3.726 ha Wirtschaftswald
- 667 ha Schutzwald (vorwiegend am Untersberg)
- 52 ha Erholungswald (Naturpark Untersberg und Salzburger Freilichtmuseum)
Der Holzvorrat aller Reviere entspricht 1,4 Millionen Festmeter (=m³). Jedes Jahr können davon nachhaltig rund 30.000 Festmeter
(=ca. 1.000 LKW-Züge) geerntet und als Rohstoff genutzt werden.
Die Holzschlägerung und Holzbringung wird zur Gänze von erfahrenen Unternehmern, örtlichen Bauernakkordanten, Stockholzwerbern und Einforstungsberechtigten durchgeführt. Das geerntete Holz wir überwiegend an Abnehmer in Salzburg, Oberösterreich, Tirol und im angrenzenden bayerischen Raum verkauft.
Die Standorts- / Bodenverhältnisse
Der Hauptteil des Besitzes liegt in der sogenannten „Flyschzone“. Daher handelt es sich bei den Böden meist um tiefgründige, schwere, nährstoffreiche Lehmböden mit hoher Wuchskraft. Sie neigen aber auch zu Tagwasserstau, an ebenen Stellen zur Bildung von Nassgallen und insgesamt zur Verdichtung und zur Rutschung in steileren Lagen. Dadurch ergeben sich sehr schwierige Verhältnisse beim Forstwegebau und bei der Holzbringung.
Klimatische Verhältnisse
Alle Reviere liegen im Übergangsbereich vom kontinentalen zum ozeanischen Klima. Die Jahresniederschläge schwanken je nach Höhenlage zwischen 1.200 und 1.700 Millimeter pro Jahr. Die hohen Niederschläge sind zwar einerseits für den Wald von Vorteil, erschweren aber andererseits die Bedingungen für die Holzbringung.
Aufschließung
Aufgrund der schwierigen geologischen Verhältnisse beträgt der Aufschließungsgrad zur Zeit 34 Laufmeter LKW befahrbare Straße pro Hektar.
Holzbezugsrechte
Ein Großteil der Waldfläche ist mit Einforstungsrechten der über 260 Berechtigten belastet. Dazu zählen Holzbezugs-, Streubezugs- und Weiderechte, aber auch Waldbodenbenützungsrechte und Viehdurchtriebsrechte, die in eigenen Urkunden aus der Zeit um 1860 festgeschrieben und im Grundbuch eingetragen wurden.
Waldbebauliche Ziele
Ziel der Waldbewirtschaftung ist der Aufbau von ökologisch und ökonomisch wertvollen Mischbeständen, die dem Standort und der Höhenlage optimal angepasst sind. Diese naturnahen Wälder sind besser in der Lage Naturkatastrophen und Klimaveränderungen Stand zu halten.
Dabei wird auf geeigneten Standorten, auf denen die Baumarten-Zusammensetzung den waldbaulichen Zielen entspricht, die Naturverjüngung gefördert. Zusätzlich werden dort, wo es notwendig ist, hochwertige Forstpflanzen aus gesicherten und geeigneten Herkünften gepflanzt.
Künftige Herausforderungen für die Waldbewirt-schaftung:
- das Eschentriebsterben
- immer häufiger und Kleinräumig auftretende Naturkatastrophen und Witterungsextreme (Stürme, Überflutungen, Rutschungen, Lawinen, langanhaltende Trockenperioden)
- Borkenkäferkalamitäten
- die Auswirkungen der globalen Klimaveränderung
Landwirtschaft im Detail
Die landwirtschaftliche Fläche des Betriebes beträgt 158 ha, sowie 9 ha Almflächen am Untersberg. Diese Flächen sind zum überwiegenden Teil verpachtet bzw. im Rahmen von Nutzungsgestattungen an örtliche Landwirte vergeben.
Nach vielen Jahren der Nichtbewirtschaftung, werden seit 2015 die Almen am Untersberg im Sommer mit Schafen beweidet.